Klein-Venedig in Nußdorf

Unter dieser Headline berichtete die Rheinpfalz im letzten Jahr über die Ausmaße der Überschwemmungen nach einem sogenannten Jahrhundertregen am 03.Juli 2009.
Dieser Vergleich verharmloste die Situation einiger Nußdorfer Bürger, die im Anblick überfluteter Keller- und Wohnräume sowie zu Seen gewordener Gärten sicherlich kein Gedanke an beschauliche Gondelfahrten auf Kanälen verschwendeten, obwohl der Wasserstand dies sicherlich erlaubt hätte. „Aqua alter“ oder auch „Land unter“ wären passendere Beschreibungen eines Zustandes gewesen, den sich niemand hatte ausmalen können.
Selbst die Vertreter der Entsorgungswerke Landau mussten angesichts der Horrorbilder, die ihnen in einer vom Nußdorfer Stadtrat Hans Peter Thiel initiierten Anhörung vorgelegt wurden, eingestehen, dass sie die Ausmaße der Überschwemmungen unterschätzt hatten und versprachen, sich der Angelegenheit anzunehmen und wenn möglich Abhilfe zu schaffen.
Hans Peter Thiel erinnerte in einigen Gesprächen mit den Verantwortlichen immer wieder an die Notwendigkeit einer schnellen Verbesserung der Abwassersituation. In einer Mail am 26.05.2010 mahnte er baldige Hilfe an. Doch leider war nicht zu verhindern, dass am 09.06.2010 eine ähnliche Situation wie ihm Sommer 2009 eintrat.
Nach einer erneuten, mit Fotos von Hochwassersituationen unterlegten Mail ( s. Foto) von Hans Peter Thiel kam jetzt endlich die erhoffte gute Nachricht von den Entsorgungswerken: als Sofortmaßnahme wird ein vergrößerter Straßeneinlauf an eine alte Verrohrung angeschlossen, um kurzfristig die Entwässerung des betroffenen Bereichs zu verbessern.
Bis Ende dieser Woche sollen zudem zwei Kostenschätzungen von weitergehenden Kanalbaumaßnahmen vorliegen, von denen dann eine baldmöglichst realisiert werden wird.
Und damit werden“ Klein-Venedig“,“ Aqua alter“ und „Land unter“ von den betroffenen Bürgern aus dem Wortschatz gestrichen werden können. Die Sandsäcke können eingemottet werden, die Urlaubsplanungen können auch auf Zeiten ausgedehnt werden, in denen in Nußdorf erfahrungsgemäß mit Starkregen zu rechnen ist.